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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Erfahrungen, Rückblick, Lebensphase, Vergangenheit abschließen, Neubeginn
Titel:Berufs-Lebensbilanz ziehen
Theoret. Abriss:Das Leben stellt einen Ablauf von Wahlentscheidungen dar, in dem eine Entscheidung auf die andere folgt. An jedem einzelnen Zeitpunkt stehen dem Individuum mehrere Handlungsoptionen zur Auswahl, unter welchen sich das Individuum - je nach Lebenswelt, Lebenskonzept und Werthaltungen - jeweils für eine von diesen entscheiden muss. Um Verästelungen und Verzweigungen im Lebenslauf zu verhindern und dem Leben Kontinuität zu verleihen, ist es sinnvoll, ein Leitbild zu entwerfen, das zukünftige Handlungsentscheidungen dirigiert.

Ein Leitbild ist eine selbst entwickelte Richtlinie, die das zu erreichende Ideal formuliert. Es ist mit seinen Grundwerten und -überzeugungen eine Entscheidungshilfe, an der die Individuen ihre Aktivitäten und Problemlösungen ausrichten. Die Einhaltung eines Leitbildes basiert auf Freiwilligkeit und Überzeugung der Akteure/innen. Eine Berufs- und Lebensbilanz dient dazu, ein solches Leitbild zu kreieren.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Einzelarbeit
Übungsziel:Zum Hinterfragen bisheriger beruflicher und privater Entscheidungen (Wo komme ich her?), zum Bewusstwerden persönlicher Berufs- und Lebensziele (Wo will ich hin?), zur Bestimmung des zukünftigen Lebenskurses.
Quelle:Müller-Harju, Dieter (2001): Kompass 50 plus, Perspektiven für den beruflichen und persönlichen Neubeginn, Nürnberg, Seite 105.
Beschreibung:Der/die TrainerIn lädt die TeilnehmerInnen dazu ein, einen von ihnen ausgearbeiteten Fragenkatalog zu beantworten. Dazu werden Flipchartbögen und Stifte ausgeteilt und die TN werden aufgefordert, einen Baum zu zeichnen und die Antworten in die jeweiligen Teile des Baumes einzutragen.

Anschließend werden die TeilnehmerInnen gebeten, auf der Basis ihrer Antworten ein persönliches Leitbild zu entwerfen.

Die Leitbilder sollen in den Kleingruppen (3 bis 6 TeilnehmerInnen) vorgestellt und diskutiert werden.
Dauer2 h
Materialien:Flipchartpapier, bunte Stifte, kopierte Arbeitsunterlagen.
Anmerkungen:Bestandsaufnahmen sind wichtig, um das Erreichen von Zielen zu überprüfen und die weitere Richtung festzulegen. Um einen neuen Ort anvisieren zu können, ist es ratsam, sich zuvor zu überlegen, an welchem Ort man sich gerade befindet. Eine Berufs-Lebensbilanz dient dazu, eine Reflexion der Ist-Situation einzuleiten, um im Anschluss daran das angepeilte Ziel (Soll-Situation) klarer ins Auge fassen zu können. Auf diese Weise ist es möglich, eine solide Grundlage beim Finden einer neuen Richtung zu schaffen und der Möglichkeit entgegen zu wirken, dass "wir nicht die sind, die wir eigentlich sein wollen".

Eine Berufs- und Lebensbilanz stellt aber kein Patentrezept zur Lösung aller Orientierungsprobleme dar, aber durch sie werden bestehende Vorstellungen, Gedanken und Ängste neu geordnet und überdacht (Kennenlernen der eigenen Persönlichkeit).
Tipp:Die Leitbilder können - sofern noch Zeit vorhanden ist - im Plenum besprochen werden. Das Kommunizieren und Austauschen von Antworten dient dazu, andere Lebensentwürfe und Entscheidungen kennen zu lernen und sich durch Argumentation im Gespräch positionieren zu lernen (Selbstbestimmung).
Zielgruppe:Ältere
BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen
WiedereinsteigerInnen
Frauen nach langer Abwesenheit von der Erwerbsarbeit
MigrantInnen am Berufswiedereinstieg
Dateien:öffnen  98_Berufs-und Lebensbilanz ziehen.pdf  (PDF  259 KB)