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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Jugendliche
Oberthema:Kompetenzerfassung
Unterthema:Fähigkeiten, Neigungen, Interessen
Titel:Arbeit mit Kompetenzkarten
Theoret. Abriss:Die eigenen Kompetenzen benennen zu können, erfordert nicht nur einen hohen Bewusstheitsgrad, sondern auch ein großes Maß an Artikulationsvermögen. Langjährige Berufserfahrung erleichtert es, die eigenen Kompetenzen bewusst wahrzunehmen. Jugendliche verfügen über alle diese Eigenschaften nur in einem begrenzten Ausmaß. Manche fühlen sich mit der Frage überfordert: "Was kannst du?", weil ihnen dazu die Erfahrungen und das Vokabular fehlen. Die Arbeit mit Kompetenzlisten oder –karten ist daher sehr hilfreich.
Art der Übung:Einzelarbeit
Übungsziel:Bewusstmachen der eigenen Stärken
Quelle:Margit Voglhofer, Diplomlehrgang "TrainerIn für Berufs- und Bildungsberatung" am WIFI Wien. Materialien: Stärkenkarten der Jugendstiftung Baden-Württemberg oder mehrsprachige Kompetenzkarten der Bertelsmann-Stiftung.
Beschreibung:Das Kartenset "Stärkenkarten" der Jugendstiftung Baden-Württemberg besteht aus 70 Karten, die in vier Kompetenzbereiche aufgeteilt sind:

Personalkompetenz, Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz

Auf jeder Karte findet sich ein Kompetenzbegriff, der in einfacher Sprache erklärt wird. Zusätzlich finden sich auf der Kartenrückseite mehrere Beispiele, wie sich die Kompetenz zeigen könnte.In der Einzelberatung empfiehlt es sich, einen Kompetenzbereich nach dem anderen aufzulegen, damit die Jugendlichen durch die Anzahl der Karten nicht überfordert sind.

Die Jugendlichen sollen die Karten nun in drei Stapel aufteilen:

1.) Stärken, die ich ganz sicher habe
2.) Stärken, bei denen ich mir nicht sicher bin
3.) Stärken, die ich nicht habe

Im Anschluss können für die Kompetenzen im ersten Stapel Referenzerfahrungen abgefragt werden:

"Woher weißt du, dass du diese Stärke hast?", "Woran merkst du es?", "Woran merken andere das?"

Die Karten im zweiten Stapel können gemeinsam durchgegangen und besprochen werden:

"Wo könnte man diese Stärke brauchen, wie könnte sie sich zeigen?", "Kennst du jemanden, der/die diese Stärke hat?", "Und wie sieht das bei dir aus?"

Unter Umständen wandern Stärkenkarten aus Stapel 2 danach auf Stapel 1 oder auf Stapel 3 oder sie bleiben in Stapel 2, weil sie zwar vorhanden sind, aber noch weiter entwickelt werden müssen, um wirklich als Stärken gelten zu dürfen.

Auch Stapel 3 kann noch einmal gemeinsam durchbesprochen werden:

"Möchtest du eine dieser Stärken gerne haben?", "Wie könntest du diese entwickeln?" etc.


Nachdem die Stärken feststehen, sollte Stapel 1 noch einmal aufgelegt werden. Weiterführende Fragen dazu:

"Welche sind deine 5 wichtigsten Stärken?"
"Wie zufrieden bist du mit deinen Stärken?"
"Was könnte jemand mit diesen Stärken wohl damit anfangen?"
"Fallen dir Berufe oder Situationen ein, wo man das gut brauchen kann?"
Dauer45 min 
Materialien:Stärkenkarten bestellbar unter www.jugendstiftung.de, mehrsprachige Kompetenzkarten kann bestellbar oder kostenlos downloadbar unter www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/aufstieg-durch-kompetenzen/projektnachrichten/kompetenzkarten/, dazu gibt es auch Anleitungen online und auf youtube
Anmerkungen:Die Methode kann auch sehr gut in der Gruppenberatung eingesetzt werden.
Zielgruppe:Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl