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Methode:Methoden der Berufsorientierung für Eltern und Jugendliche
Oberthema:Bildungs- und Berufswahl
Unterthema:Erwartungen an meinen Job/Arbeitsplatz
Titel:Kollage
Theoret. Abriss:Die projektiven Methoden gehen theoretisch von der Projektion aus, einem in der Psychoanalyse, und weitergehend in der klinischen Psychologie angewandten Mechanismus, der Rückschlüsse auf die Persönlichkeit der betreffenden Person gestattet, indem man das beobachtet, was von außen wahrgenommen wird. Die projektive Kollage ist eine Spieltechnik, bei der Ideen mit Hilfe von Bildern ausgedrückt werden. Damit hat jede/r die Möglichkeit, seiner / ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Wenn man verschiedene Bilder zusammenfügt, bekommt man neue Ideen, die auf die Kombination dieser Bilder zurückzuführen sind.
Art der Übung:Einzelarbeit
Übungsziel:Reflexion über Elemente, die dem / der Einzelnen hinsichtlich dem beruflichen Umfeld und den Arbeitsbedingungen wichtig sind.
Quelle:Diese Übung lehnt sich an das Berufsbildungsmodell ADVP an (Activation du développement vocationnel et personnel – Aktivierung der beruflichen und persönlichen Entfaltung). Das A.D.V.P.-Modell wurde in Québec zu Beginn der 1970er-Jahre von Denis Pelletier, Charles Bujold und Gilles Noiseux konzipiert.
Beschreibung:Der/die BeraterIn stellt den TeilnehmerInnen das Material zur Verfügung. Jede/r TeilnehmerIn wird aufgefordert, ein paar Zeitschriften zufällig auszuwählen und sich Schere und Klebstoff zu besorgen. Der/ die BeraterIn bittet sie dann, diese Illustrierten durchzublättern und Bilder auszuwählen, die ihnen gefallen und die für sie das ideale Arbeitsumfeld darstellen könnten. Die TeilnehmerInnen sollen sich von den Bildern beflügeln lassen und die Seiten, die diese Bilder enthalten, herausreißen. Wenn jede/r seine/ihre Auswahl an Bildern getroffen hat, fordert der/die BeraterIn die TeilnehmerInnen auf, die Bilder auszuschneiden und sie auf der von ihnen bevorzugten Unterlage zusammenzustellen, ohne dass dabei ein künstlerisches Werk zustande kommt. Der / die BeraterIn muss darauf achten, dass jede/r TeilnehmerIn genügend Zeit hat, um die Kollage fertigzustellen.
Die Arbeit kann dann auf 2 Arten fortgesetzt werden:
  • Entweder wird vorgeschlagen, eine Pause einzulegen, sodass der/die BeraterIn in der Zwischenzeit alle (anonym gehaltenen) Kollagen an eine Wand des Raumes hängen kann.
  • Oder dies wird in einer zweiten Sitzung gemacht. In diesem Fall bittet der/die BeraterIn alle TeilnehmerInnen, ihm / ihr die jeweilige Kollage auszuhändigen. Der/die BeraterIn hängt dann alle diese (anonym gehaltenen) Kollagen vor Beginn der zweiten Sitzung an die Wand.
    Der / die BeraterIn fordert in beiden Fällen alle TeilnehmerInnen auf, vor einer Kollage Platz zu nehmen und eine bestimmte Zeit lang, deren Dauer zuvor je nach Anzahl der Kollagen festgelegt worden ist, ganz frei dazu einen Kommentar abzugeben. Der/die BeraterIn kann der Gruppe bei Bedarf durch Fragen Hilfestellung leisten, zum Beispiel:
  • Wofür interessiert sie sich?
  • Welchen Beruf könnten Sie sich für sie vorstellen?
    Der/die BeraterIn gibt keinen Kommentar ab und notiert das, was von den TeilnehmernInnen vorgebracht wird. Nachdem alle TeilnehmerInnen jeweils einen Kommentar abgegeben haben, überreicht der/die BeraterIn jedem/jeder TeilnehmerIn die zu seiner/ihrer Kollage gemachten Notizen. Er bittet zugleich den/ die jeweilige/n TeilnehmerIn, einen Text zu seiner/ihrer Kollage zu verfverfassen, wobei der/die BeraterIn mmit Fragen eventuell behilflich sein kann. Anschließend folgt eine Diskussion.
  • Dauer3 h
    Materialien:Blätter, Karton, Papier, Zeitschriften und Illustrierte in ausreichender Menge, um eine Auswahl treffen zu können, Schere, Klebstoff, Klebeband zur Befestigung der Kollagen an der Wand.
    Anmerkungen:Diese Übung kann auch im Rahmen eines persönlichen Gesprächs durchgeführt werden, wobei die Person gebeten wird, ihre Kollage sowohl mündlich als auch schriftlich zu kommentieren, damit sie entdecken kann, was die Kollage über sie aussagt. Der / die GesprächspartnerIn dabei ist natürlich der / die jeweils betreuende BeraterIn.Der Fokus der Übung kann, in Abhängigkeit von Alter, Bedürfnissen und Interessen der TeilnehmerInnen, auf unterschiedliche Themen gelegt werden. Bei jüngeren TeilnehmerInnen könnte es etwa Sinn machen, sich nicht von der idealen Arbeitsstelle, sondern dem idealen Ausbildungsplatz inspirieren zu lassen.
    Zielgruppe:Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl