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Methode:Methoden der Berufsorientierung für Eltern und Jugendliche
Oberthema:Bildungs- und Berufswahl
Unterthema:Fähigkeiten, Neigungen, Interessen
Titel:Werte in Beruf und Leben
Theoret. Abriss:Eltern haben oft bestimmte Vorstellungen von dem zukünftigen Beruf ihrer Kinder. Bewusst oder unbewusst nehmen sie dadurch Einfluss auf die Entscheidungen ihrer Kinder und engen potentiell ihren Handlungsspielraum ein. Daher ist es wichtig, über die Relativität und Vielfalt der Prioritäten, die bei bildungs- und berufsbezogenen Entscheidungen gesetzt werden können, zu reflektieren.Ferner kann in der vorliegenden Methode geübt werden, wertschätzend zu kommunizieren und verständnisvoll mit den Bedürfnissen anderer Personen umzugehen. Feinheiten beim Geben von Feedback und von Ratschlägen können in einem sicheren Rahmen getestet und diskutiert werden.
Art der Übung:Paararbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Verständnis eigener Werte und Reflexion über die Werte der Kinder.
Quelle:AutorInnen, nach Kirk, J. J. / Kirk, L. D. (1995): Training Games for Career Development.
Beschreibung:Die TeilnehmerInnen bilden Paare, wobei jeweils eine der Personen ein Kind, z.B. eine/n 15-Jährige/n, und eine der Personen ein Elternteil repräsentiert. Jede Person erhält eine volle Garnitur an »Wertekarten« (Arbeitsblatt im Anhang, Kapitel 3.1.2), inklusive der beiden leeren Karten. Zunächst zieht jede Person wahllos sieben Werte aus dem Kartendeck und legt sie vor sich auf, beginnend mit der Karte, die individuell am wichtigsten für eine berufliche Entscheidung ist, bis hin zu der Karte, die individuell am wenigsten wichtig für eine solche ist. Auf die beiden leeren Karten schreiben die TeilnehmerInnen schließlich jene beiden Merkmale eines Berufes oder einer Tätigkeit, die ihnen außerdem noch zentral erscheinen.
Anhand der entstehenden Werteliste versuchen Kind und Elternteil gemeinsam über die Bildungskarriere und berufliche Zukunft des Kindes zu diskutieren. Die TeilnehmerInnen sollen dabei versuchen, die von ihnen gezogenen Werte zu vertreten, selbst, wenn diese nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen.
Nach der Beendigung der Aufgabe präsentieren die Paare ihre Ergebnisse in der Großgruppe. Sie können sich dabei auf folgende Fragen beziehen, die der / die BeraterIn auch auf einer Tafel oder einem Flipchartbogen notieren kann:
• Wie fühlt es sich an, Werte zu befolgen, die nicht die eigenen sind?
• Welche Gefühle werden bei Eltern und Kindern erzeugt, wenn die Werte nicht mit den eigenen überein- stimmen?
• Wie haben Eltern auf die Werte der Kinder reagiert? Was hat Kinder in der Wertehierarchie ihrer Eltern überrascht?
• Wie konnten Wertekonflikte beigelegt werden?
• Wie wurde letztlich eine bildungs- und berufsbezogene Entscheidung von Eltern und Kindern getroffen? Wie kann das im Alltag umgesetzt werden?
Der / die BeraterIn notiert die wichtigsten Ergebnisse auf einer Tafel oder auf einem Flipchartbogen.
Dauer1 h
Materialien:»Wertekarten« (1 Kartendeck pro Person, Arbeitsblatt im Anhang, Kapitel 3.1.2), Stifte, Tafel / Flipchartbogen.
Anmerkungen:Hier muss besonders darauf geachtet werden, dass die TeilnehmerInnen zwar diskutieren, aber nicht auf einer persönlichen Ebene über die anderen TeilnehmerInnen urteilen. Alternativ kann die Übung auch mit tatsächlichen Eltern-Kind-Paaren geführt werden. Die zufällige Zuordnung von Werten bzw. Prioritäten ermöglicht, dass Eltern und Kinder in einem sicheren Rahmen üben können, wert- schätzend und verständnisvoll miteinander umzugehen, ohne die eigenen Wünsche tatsächlich preiszugeben. Das Konfliktpotential wird dadurch massiv reduziert.
Zielgruppe:Eltern/Erziehungsberechtigte
Dateien:öffnen  665_Eltern_Berufsberatung_Wertekarten.pdf  (PDF  31 KB)