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Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung |
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Erwartungen, Zielsetzungen, Kennenlernen |
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Meine berufliche Identität |
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Die Arbeit/Der Beruf nimmt einen zentralen Stellenwert in unserem Leben ein. Nicht nur weil wir im Beruf viel Zeit verbringen und unser Geld verdienen, sondern auch weil er Sinn und Identität stiftet. Der Beruf besitzt also neben diversen Funktionen noch einen anderen Wert. Es geht also darum, einen Beruf zu finden, der die eigene Identität bzw. Identitätsentwicklung stärkt bzw. fördert. Nach Hilarion G. Petzold fußt unsere Identität auf fünf Säulen: 1. Leib / Leiblichkeit 2. soziales Netzwerk / soziale Bezüge 3. Arbeit und Leistung 4. materielle Sicherheit und 5. Werte Über den Lebensverlauf entwickelt und verändert sich die Identität (Identitätsentwicklung, Identitätskrisen). Identität ist daher einerseits ein zeitlich überdauerndes Konzept, das sich andererseits aber lebenslang in Entwicklung und Veränderung befindet. Das Modell der fünf Säulen der Identität wurde von Hilarion G. Petzold für die integrative Therapie als Diagnosemodell entwickelt. |
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Einzelarbeit Plenumsarbeit
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Berufliche Interessen reflektieren. |
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Petzold, Hilarion (1993): Integrative Therapie, Band 1–3, Paderborn. sowie in Anlehnung an das Berufsbildungsmodell A.D.V.P. (Activation du développement vocationnel et personnel - Aktivierung der beruflichen und persönlichen Entfaltung). Das Modell wurde in Québec zu Beginn der 1970er-Jahre von Denis Pelletier, Charles Bujold und Gilles Noiseux konzipiert. |
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Voraussetzung für die Übung ist, dass die TeilnehmerInnen bereits eine berufskundliche Intervention erhalten haben. Zunächst überlegt sich jede/r TeilnehmerIn 5 bis 10 Berufe, die er/sie interessant findet, und zwar unabhängig davon, ob er/sie diese Berufe als erreichbar ansieht oder nicht, und schreibt diese auf Moderationskarten auf. Nun stellt der/die TrainerIn das Fünf-Säulen-Modell der Identität nach Hilarion G. Petzold in auf die Übung adaptierter Form vor. Anschließend werden die TeilnehmerInnen dazu eingeladen, Plakate zu gestalten, auf denen sie ihre Wunschberufe diesen Identitätskategorien zuordnen. In dieser Phase leistet der/die TrainerIn den TeilnehmerInnen Unterstützung bei der Ausarbeitung ihrer Plakate. Nachdem alle TeilnehmerInnen ihre Plakate vollendet haben, werden diese in einer Art Galerie aufgehängt. Jede/Jeder TeilnehmerIn kann für sich zu diesem Zeitpunkt schon erkennen, welche Identitätssäulen bei ihr/ihm besonders ausgeprägt sind und welche nicht. Im Plenum erfolgt schließlich die Reflexion. Es werden unter Anleitung des Trainers/der Trainerin Vergleiche gezogen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Dabei kann zum Beispiel auch ein Ergebnis sein, dass ein Beruf mehreren Identitätssäulen zugeordnet werden kann. |
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3 h |
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Moderationskarten, Flipchartpapier, verschiedene Stifte, Pinnwände. |
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Da sich die Identität lebenslang in Entwicklung und Veränderung befindet (z. B. Krisen) und die "fünf Säulen" unterschiedlich tragfähig sein können, kann dieser Aspekt insbesondere für Um- bzw. WiedereinsteigerInnen und berufliche RehabilitandInnen interessant sein. In der Arbeit mit diesen Zielgruppen könnten folgende Fragestellungen gesondert thematisiert werden: "Was war mir beim Berufseinstieg wichtig?" - "Was ist mir heute wichtig?" u.Ä. |
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Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl RehabilitandInnen WiedereinsteigerInnen
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557_Arbeitsmaterial_Meine berufliche Identitaet.pdf (PDF 280 KB) |
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