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Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Ältere
Oberthema:Berufsinformation, Informationsmanagement, Arbeitsmarktorientierung
Unterthema:Soziale Kontakte knüpfen / Netzwerke bilden
Titel:Meine Netzwerke, meine Kontakte - Mein soziales Kapital
Theoret. Abriss:Jeder Mensch besitzt soziales Kapital im Sinne des akteurszentrierten Ansatzes von Bourdieu. Soziales Kapital entsteht durch die sozialen, intersubjektiven Beziehungen. In informellen und formellen Netzwerken sowie den Kontakten, über die eine Person verfügt, verbirgt sich ein großes Potential, das - aktiviert und richtig genutzt - die Chancen auf eine erfolgreiche Jobsuche deutlich erhöht. Die Fakten sprechen für sich: Zwei Drittel der offenen Stellen werden über Empfehlungen vergeben. Gerade unter "Best Agern" sind allerdings häufiger solche anzutreffen, die früheren Vorstellungen anhängen, nach denen es als nahezu anrüchig galt, seine Beziehungen auch unter beruflichen Gesichtspunkten zu betrachten und sich dadurch Vorteile zu verschaffen. Gegebenenfalls müssen sie ihre Einstellungen zum aktiven Netzwerken überprüfen und ändern.
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Bewusstmachen von bereits vorhandenen beruflichen Kontakten und Netzwerken, Kennenlernen verschiedener Netzwerktypen
Quelle:Monira Kerler, adaptiert nach Rodatus, Angelika (2011): Bewerben mit 45+. Mannheim: Dudenverlag, Seite 71f.
Beschreibung:Als Einstieg ein Ampelfeedback im Stuhlkreis: Der/Die TR moderiert zum Einstieg eine Meinungsumfrage, indem er/sie Zustimmungsfragen bzw. Aussagen an die TN richtet. Die TN artikulieren ihre Zustimmung bzw. Ablehnung durch vorzeigen der entsprechenden Ampelfarbe, grün, gelb oder rot. Der/Die TR bittet einige Personen aus der Mehrheit und aus der Minderheit, ihre Entscheidungen zu begründen. Gleiches Verfahren für etwa 3-5 Fragen zum Thema Netzwerken und Kontaktpflege (Zeit: 15 Minuten).

Der/Die TR stellt nun Netzwerktypen kurz vor. Die TN werden je nach TeilnehmerInnenzahl paarweise oder in Dreiergruppen aufgeteilt. Jede Kleingruppe bekommt einen bestimmten Netzwerktyp zugeteilt und diskutiert
    a) gegebenenfalls eigene Erfahrungen damit und
    b) spezifische Chancen, Möglichkeiten, Atmosphäre eines solchen Netzwerks.

Daran anschließend können in der Kleingruppe kurz eigene Erfahrungen über die Teilnahme an Netzwerken ausgetauscht werden (Zeit: 15 Minuten).

Jede Gruppe stellt kurz das Ergebnis ihrer Diskussion zum Netzwerktyp dar (1 Minute). Der/Die TR sammelt diese am Whiteboard und ergänzt sie gegebenenfalls. Zum Abschluss wird noch einmal ein Ampelfeedback gespielt, jeweils mit Rückfrage, wer seine/ihre Meinung geändert hat (Zeit: 20 Minuten).

Einstiegsfragen und Netzwerktypen s. Anmerkungen!
Dauer1 h
Materialien:Ampelkärtchen für jedeN TN (rote, gelbe und grüne Karte)
Anmerkungen:Mögliche Einstiegsfragen für das Ampelfeedback:
  • Ich trenne Privates und Berufliches grundsätzlich.
  • Ich habe schon einmal über eineN BekannteN von einer Jobgelegenheit erfahren.
  • Es ist mir unangenehm, Bekannte oder FreundInnen gezielt auf Geschäftskontakte und berufliche Optionen anzusprechen.
  • Ich habe schon einmal KollegInnen/Bekannten/FreundInnen berufliche Tipps gegeben, versucht ihnen zu helfen, Telefonnummern weitergegeben, ein gutes Wort für sie eingelegt oder sogar Kontakt für sie hergestellt.
  • Ich habe einen Freund/eine Freundin schon einmal gebeten, Kontakt zu einem Arbeitgeber herzustellen.
  • Wenn ich darüber nachdenke, gibt es schon Personen, von denen ich denke, sie könnten mir bei der Jobsuche behilflich sein, aber ich traue mich nicht, sie anzusprechen, oder weiß nicht, wie ich das am besten mache.

Karrierenetzwerke:
Klassentreffen, Alumni-Netzwerk, Alumni-/Ausbildungskollegen-Stammtisch, Kontakte aus Weiterbildungsveranstaltungen, berufsspezifische Veranstaltungen (der IHK oder Berufskammer), KollegInnentreffen aus Unternehmen aus früheren Beschäftigungen, Netzwerke zu fachspezifischen Themen

Private Netzwerke:
Hobby-Stammtisch, Vereine (Sport und andere), parteipolitisches Engagement, soziales Engagement (z. B. ehrenamtliche Tätigkeit), Bekannte, FreundInnen, NachbarInnen usw.
Zielgruppe:Ältere
arbeitslose Erwachsene
BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen