AMS Logo MHB Logo
MHB Logo
Start Detailsuche BIZ Merkliste Info Kontakt
 
 
Methode:Methoden in der Berufsorientierung für Ältere
Oberthema:Methoden der Gesundheitsförderung
Unterthema:Selbstreflexion
Titel:Was, wann, wie "essen"?
Theoret. Abriss:Essen ist nicht nur ein notwendiger Vorgang und Ernährung nicht bloß Bezugsquelle für Energie. Essen und Ernährung geschehen in Zusammenhängen und besitzen eine größere Bedeutung als ihnen häufig beigemessen wird. Essen im weiteren Sinne erfüllt eine wichtige soziale Funktion. Es existieren verschiedene Esskulturen und die Art der Ernährung wirkt sich nicht nur auf die physische Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden aus, sondern auch auf die Psyche. Ein gewisses Bewusstsein für Zusammenhänge und Informiertheit helfen womöglich die Lebensqualität zu steigern - unmittelbar, was die Gesundheit angeht; mittelbar, was das Sozialleben betrifft. Ausgerechnet in der Arbeitslosigkeit werden diese beiden Punkte aber oft vernachlässigt. Häufig stehen Kostengründe im Vordergrund für eine schlechte Ernährung. Die Aufwertung des Essens allgemein, die Kenntnis von kostengünstigen Möglichkeiten, genussvoll zu essen, und die Erfahrung der positiven Auswirkung können behutsam näher gebracht und gemeinsam erlebt werden.
Art der Übung:Einzelarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Zum Thema Essen und Ernährung Wissen sammeln, strukturieren und ergänzen; die verschiedenen Aspekte des Essens bewusst machen
Quelle:Monira Kerler, adaptiert nach Sozialplattform Oberösterreich (Hg.) (2011): Praxishandbuch der Gesundheitsförderung in der sozialpädagogischen Arbeit mit Transitarbeitskräften und arbeitssuchenden Personen in Sozialeinrichtungen.
Beschreibung:Den Rahmen bildet ein gemeinsames, abwechslungsreiches Frühstück. Dort werden in entspannter Atmosphäre folgende Punkte angesprochen und diskutiert:

  • Wann habe ich das letzte Mal in Ruhe eine Mahlzeit genossen?
  • Wann oder wie oft esse ich im Kreise von Familie oder Freunden?
  • Welche Unterschiede beobachte ich bei mir selbst beim Essen in verschiedenen Situationen?
  • Wie sieht für mich ein schönes Essen aus?
  • Was stört mich beim Essen?
  • Wie sieht bei mir die Realität aus?

JedeR TN berichtet kurz. Es werden keine Wertungen von außen vorgenommen. Dann stellt der/die TR die Frage: Was macht gesunde Ernährung aus? Die Antworten werden an der Tafel gesammelt und ergänzt. Dann wird kurz illustriert:

  • Essen als Zusammenkunft mit der Familie, Freunden oder Bekannten
  • Kochen und Vorbereiten als Freizeitaktivität, vielleicht mit dem Partner, den Kindern oder Freunden
  • Aufklärung darüber, dass selber Kochen günstiger und gesünder ist als Fertigprodukte zu kaufen, und erklären wieso. Gegebenenfalls auf Erfahrungen der TN zurückgreifen
  • Motivieren, Schritt für Schritt vorzugehen. Die TN schreiben auf, wie sie beginnen können und was sie als Erstes anders machen wollen:
  • Zunächst ein- bis zweimal die Woche fest einplanen, gesund zu kochen, vielleicht mit einem Hauptgericht und Nachspeise, die eventuell gemeinsam zubereitet werden
  • Vielleicht zuerst einmal das Lieblingsgericht selbst machen, zum Beispiel Pizza, Gemüse- oder Fleischeintöpfe, Kartoffelgratin, zum Nachtisch eventuell Palatschinke mit Kompott, Obstsalat usw.; jedeR TN kann Ideen einbringen
  • Auffordern, bewusst zu achten auf:
  • Wie fühlt man sich beim bzw. nach dem Essen?
  • Worüber wird währenddessen gesprochen?
  • Wie ist die Stimmung?
  • Wie viel Zeit hat man sich fürs Essen genommen?
  • Ermutigen, Neues auszuprobieren
Dauer1 h 30 min
Materialien:Vom Fonds Gesundes Österreich kostenlos Broschüren: www.fgoe.org/presse-publikationen/publikationen bestellbar, Download der Folder Seelische Gesundheit und Ernährungsbroschüre unter www.fgoe.org/presse-publikationen/downloads/broschueren-folder; leckere, gesunde Frühstückszutaten
Anmerkungen:Es ist darauf zu achten, Bevormundung zu vermeiden. Der/Die TR kann einE ErnährungsberaterIn sein; sonst sollte der/die TR ein Basiswissen über gesunde Ernährung besitzen.
Tipp:Gegebenenfalls eineN ErnährungsberaterIn einladen
Zielgruppe:arbeitslose Erwachsene
Langzeitarbeitslose