AMS Logo MHB Logo
MHB Logo
Start Detailsuche BIZ Merkliste Info Kontakt
 
 
Methode:Methoden für Train the Trainer
Oberthema:Umgang mit Widerstand, Konflikten, Frustration und Resignation, Methoden zur Stärkung der Selbstverantwortung der Gruppe bzw. des/der Einzelnen
Unterthema:Soziales Kompetenztraining
Titel:Forumtheater
Theoret. Abriss:Das Forumtheater ist die zentrale Methode im Theater der Unterdrückten, entwickelt von Augusto Boal, Rio de Janeiro. Es stellt dem Publikum eine Szene vor, die schlecht und unbefriedigend endet. Im Forumtheater werden vor allem durch zugespitzte "Modellszenen" Fragen aufgeworfen. Die Modelle werden meist in offenen Workshops aus den generativen Themen der Teilnehmenden entwickelt. Die Zuschauenden können sich in die dargestellten Szenen einwechseln und die Schauspielenden, die Schwache, Diskriminierte oder Benachteiligte spielen, ersetzen.

Hier geht es um die Antworten auf Fragen:

  • Was würde ich in der dargestellten, gespielten Situation tun?
  • Wie können wir durch unsere Ideen und unser Handeln die Szenen verändern?

  • Mit dem Forumtheater kann jede Problemstellung der Teilnehmenden

  • von diesen ausgesprochen und ins Bild gebracht,
  • von ihnen selbst durch das Spiel der anderen distanziert,
  • durch das identifizierende Handeln des Publikums verändert werden.

  • Pädagogischer Hintergrund ist dazu die Befreiungspädagogik oder Pädagogik der Unterdrückten nach Paulo Freire.
    Art der Übung:Rollen- oder Planspiel
    Übungsziel:Neue Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Widerstand in einer konkreten Situation zu finden.
    Quelle:Augusto Boal, zitiert nach http://de.wikipedia.org/wiki/Forumtheater [20.01.2011]
    Beschreibung:Zuerst werden in der Gruppe mögliche Fälle gesammelt, in denen TeilnehmerInnen (aus Sicht der TrainerInnen) in Widerstand gegangen sind. Ein Fall wird ausgewählt und die/der FalleinbringerIn beschreibt den Fall und die beteiligten Personen. Danach werden Rollenspielende gesucht und die Szene nachgespielt. Alle anderen, die nicht am Rollenspiel teilnehmen, sind BeobachterInnen.

    Die/Der FalleinbringerIn spielt sich zunächst selbst. Danach wird die Szene nochmals gespielt, aber die/der ProtagonistIn (FalleinbringerIn) wird durch eine andere Person ersetzt, die die Szene so beeinflusst, dass es zu einer anderen Entwicklung im Rollenspiel kommt; idealerweise so, dass die anderen Rollen weniger oder gar nicht in Widerstand gehen.

    Die/Der ProtagonistIn kann öfters ausgetauscht werden, um verschiedene Handlungsmöglichkeiten auszuprobieren, auch während der aktuellen Szene (hierzu könnte eine BeobachterIn laut Stopp rufen und danach sofort in die Rolle der Protagonistin/des Protagonisten schlüpfen und dann die Szene an der unterbrochenen Stelle weiterspielen).

    Am Ende wird das Rollenspiel (das Forumtheater) nachbesprochen.
    Dauer1 h 30 min
    Anmerkungen:Es gibt die verschiedensten Adaptionen. Zum Beispiel kann nach der ersten Runde die/der ProtagonistIn von den BeobachterInnen gecoacht werden, was sie/er anders machen könnte und sie/er spielt dann nochmals selbst die Szene und versucht diese positiv zu verändern. Oder die ProtagonistIn wechselt im nochmaligen Rollenspiel in die Rolle einer Person, die in Widerstand geht.
    Zielgruppe:im Bildungs- und Beratungsbereich Tätige
    TrainerInnen