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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Titel:Karrieremosaik
Theoret. Abriss:Aufgrund der Transformationen am Arbeitsmarkt sind neue Berufsfelder entstanden und alte verschwunden. Die gesellschaftliche Entwicklung hat außerdem viele Konventionen und tradierte Berufswahlen aufgebrochen. Vor diesem Hintergrund sind neue Freiräume/Spielräume entstanden, anderseits fällt es aber immer schwerer, einen passenden Beruf auszuwählen. Vorliegendes Tool hat zum Ziel, den TeilnehmerInnen dabei zu helfen, ihre Vorstellungen zu strukturieren und darüber hinaus herauszufinden, was für sie ein passender Beruf wäre.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:ein berufliches Profil entwickeln, das möglichst unabhängig von einer spezifischen Tätigkeit und einer spezifischen Organisation ist
Quelle:Rauen, Christopher (Hrsg.): Coaching-Tools, 2004, S. 167
Beschreibung:Das Karrieremosaik orientiert sich an den Karrieredimensionen von Richard Nelson Bolles und besteht aus den Bausteinen "Fähigkeiten, Interessen, Arbeitsbedingungen, Werte/Lebensphilosophie, Menschen und Gehalt." Zu jedem Baustein werden die TeilnehmerInnen gebeten, die an Sie herangetragenen Aufgaben durchzuführen.

Die TeilnehmerInnen gehen in Kleingruppen zusammen. JedeR TeilnehmerIn nimmt ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand. Die Übung besteht in einem ersten Schritt jeweils aus einer Einzelarbeit und in einem zweiten Schritt aus einer Arbeit in der Kleingruppe. Abschließend wird im Plenum diskutiert.

Fähigkeiten:

Einzelarbeit (10 Minuten): Die GruppenmitgliederInnen schreiben einzeln Erlebnisse und Erfahrungen aus ihrem Leben auf, die sie als Erfolg verbuchen können bzw. die ihnen Spaß gemacht haben oder für sie einen Sinn ergaben. Es ist darauf zu achten, dass Geschichten aus unterschiedlichen Lebensphasen und -bereichen berücksichtigt werden und nicht nur jene beruflicher Natur (Stillarbeit).

Kleingruppenarbeit (20 Minuten): Danach trägt jedeR TeilnehmerIn ihre/seine Erfolgsgeschichten der Kleingruppe vor. Die Kleingruppe analysiert die Geschichten auf Fähigkeiten hin und erstellt ein Fähigkeitenprofil pro TeilnehmerIn.

Interessen:

Einzelarbeit (10 Minuten):Hier dokumentieren die TeilnehmerInnen die Themen, die sie interessieren und nachhaltig motivieren. Um die Interessensanalyse zu erleichtern, kann der/die TrainerIn unterstützend Fragen zur Analyse bereitstellen. z.B.:
  • Wenn ich Sie in einer Shopping City/Dienstleistungszentrum finden möchte, in dem es alle erdenklichen Geschäfte/Zentren gibt, wo würde ich Sie finden?
  • Denken Sie an einen besonders interessanten Abend, den Sie in letzter Zeit erlebt haben. Über was haben Sie sich unterhalten?
  • Wenn Sie einen Kongress nach einem Thema Ihrer Wahl organisieren dürften, welches Thema würden Sie für den Kongress vorgeben?
Kleingruppenarbeit (20 Minuten):JedeR TeilnehmerIn präsentiert seine/ihre ihre Antworten der Kleingruppe. Diese versucht dann gemeinsam die Interessen pro TeilnehmerIn herauszufiltern.

Arbeitsbedingungen:

Einzelarbeit (10 Minuten):JedeR TeilnehmerIn erarbeitet seine/ihre bevorzugten Bedingungen, unter denen er/sie arbeiten möchte. Hierbei soll auf die folgenden Komponenten eingegangen werden: Arbeiten im Team oder alleine, Reisetätigkeit, Umgang mit Fremdsprachen, Unternehmenskultur, Stress etc. Diagnostische Fragen in diesem Zusammenhang wären z.B.:
  • Wenn Sie an vergangene Arbeitskontexte denken, unter welchen Bedingungen laufen Sie zu großer Form auf?
  • Wann fühlen Sie sich in Ihrer Leistungsfähigkeit und Ihrer Motivation eingeschränkt?
      Kleingruppenarbeit (20 Minuten): Die Ergebnisse werden in der Kleingruppe vorgetragen und analysiert.

      Werte und Lebensphilosophie:

      Die TeilnehmerInnen halten ihre wichtigsten Werte und Ideologien fest und präsentieren diese anschließend in der Kleingruppe (Einzel- und Kleingruppenarbeit). Die Kleingruppe hat hier die bedeutende Aufgabe, bei nicht konkreten Aussagen explizit nachzufragen, um Unklarheiten zu vermeiden. Eine diagnostische Fragevariante wäre z.B.: "Wenn Ihr 80ster Geburtstag gefeiert wird und Ihre FreundInnen eine Rede für Sie halten mit dem Fokus, für was sie Sie am meisten geschätzt haben, was würden Sie gerne hören?" Die TeilnehmerInnen werden hier aufgefordert, ganz konkrete Aussagen zu formulieren.

      Gehalt:
      Die Vorstellungen hinsichtlich Gehalt spielen bei der Berufsfindung eine wesentliche Rolle. Es ist wichtig, sich ehrlich zu überlegen: Was soll ich in meinem Beruf verdienen können? Hier gilt dieselbe Vorgehensweise wie oben (Einzel- und Kleingruppenarbeit) Zum Abschluss wird von der Kleingruppe für jedes Mitglied ein Flipchart erstellt, das die wichtigsten Ergebnisse des/der Teilnehmers/Teilnehmerin wiedergibt. Di
Dauer3 h
Materialien:Papier und Stifte, Flipchartbögen
Anmerkungen:Eine Verkürzung der Methode wäre die Frage nach beruflichen Leitbildern oder nach Menschen, die jenen Beruf ausüben, den der/die TeilnehmerIn selbst gerne ausüben würde. Wunschberuf und Leitbild können dann miteinander verglichen und mit dem Karrieremosaik daraufhin analysiert werden. Inwiefern bietet das Leitbild eine reale Orientierung? Der/Die TrainerIn sollte Abweichungen identifizieren.
Tipp:Die Übung sollten nur erfahrene TrainerInnen mit einem "geschulten Blick" für das, was Menschen besonders macht, durchführen. Es ist die Aufgabe des/der Trainers/Trainerin, aus den Ergebnissen (auf den Flipcharts) konkrete Potenziale der TeilnehmerInnen abzuleiten sowie herauszufinden, wo diese Talente und Potenziale gut eingesetzt werden können.
Zielgruppe:BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen
WiedereinsteigerInnen
Dateien:öffnen  253_Karrieremosaik.pdf  (PDF  12 KB)