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Methode:Methoden in der Beruflichen Rehabilitation
Oberthema:Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation
Unterthema:Nach Krankheit, mit Beeinträchtigung
Titel:Meine Lebenslinie
Theoret. Abriss:Eine Lebenslinie ist die Darstellung der Lebensgeschichte eines Menschen. Sie gibt die Persönlichkeits- und insbesondere Identitätsentwicklung des/der einzelnen wieder und identifiziert die Lebensschicksale von Angehörigen bestimmter Generationen. Sie spiegelt in Abhängigkeit vom gegebenen gesellschaftlichen Entwicklungsniveau Möglichkeiten, Grenzen und Risiken einer selbstreflexiven, eigenverantwortlichen individuellen Lebensplanung und -führung wider.

Die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Biografie ist ein individueller Prozess, der erforderlich ist, um sich für neue Handlungsprämissen in der Zukunft zu öffnen.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Paararbeit
Übungsziel:Zum Reflektieren der gegenwärtigen Lebensphase, zum Abschließen der Vergangenheit, zur Vorbereitung auf einen Neubeginn.
Quelle:Hopson, Barrie/Scally, Mike (2004): Build your own Rainbow. A Workbook for Career and Life Management, Seite 24.
Beschreibung:Jeder/Jede der TeilnehmerInnen erhält ein DIN-A3-Blatt, legt es quer auf den Tisch und wird dazu eingeladen, darauf eine gerade Linie zu zeichnen. Die Linie ist eine Zeitlinie und stellt den Lebensweg von der Geburt bis zum heutigen Tag und noch 10 Jahre darüber hinaus dar. Das "Jetzt" wird mit einem "X" gekennzeichnet.

Die TeilnehmerInnen sollen auf dieser Linie - zeitlich chronologisch - ihre Schlüsselerlebnisse im Leben (relevante, Ereignisse und Lebensabschnitte) eintragen. (Anm.: Zwischen den Schlüsselerlebnissen ausreichend Platz frei lassen.)

Nun blicken die TeilnehmerInnen auf jedes einzelne Schlüsselerlebnis auf ihrer Lebenslinie zurück, benennen dieses (Was ist passiert damals?) und versehen das Ereignis mit einem Symbol (Beispiele für Symboledarstellung im pdf-Anhang):
  • Habe ich das Ereignis positiv erlebt?
  • Habe ich das Ereignis negativ erlebt?
  • Habe ich in jener Situation etwas dazugelernt?
  • Wie stressig war die Situation für mich? (Gewichtung je nach Intensität des Stresses
  • Sehr stressig (3 Sterne)
  • Stressig (2 Sterne)
  • Wenig stressig (1 Stern)
Anschließend werden die TeilnehmerInnen dazu aufgefordert, auch ihre Zukunftsvorstellungen einzutragen: Wie wird es weitergehen?

In Paaren oder Dreiergruppen sollen die entworfenen Lebenslinien reflektiert werden. Wann kam es zu Stimmungstiefs? Wie bin ich aus dem Tief herausgekommen? (z.B. persönliche Stärken, Unterstützung, Aktivitäten) Was sagt meine Lebenslinie über mich aus? Was sagt sie darüber aus, wie ich mein Leben geführt habe? Was lerne ich daraus?

Mögliche Ergänzung: Die Lebenslinie kann - je nach Bedarf - auch vertieft werden, indem die TeilnehmerInnen jeweils ein persönliches Lebensmotto, ein Sprichwort oder einen Leitsatz hinzufügen.
Dauer3 h
Materialien:DIN-A3 Papier und verschiedene Farbstifte.
Anmerkungen:Die Methode dient in erster Linie dazu, Handlungsoptionen, Perspektiven und Leitbilder aufzuzeigen, die in schwierigen persönlichen Entscheidungssituationen helfen sollen, sich (neu) orientieren zu können. Dazu sind häufig Einstellungs- und Verhaltensänderungen nötig, die nur dann herbeigeführt werden können, wenn das Individuum bereit ist, sich für Neues zu öffnen. Die Methode "Lebenskurve" stellt eine Möglichkeit dar, eine solche Offenheit bei den TeilnehmerInnen zu erzeugen. Durch die Reflexion des eigenen Erfahrungsschatzes werden vergangene Entscheidungen und wichtige persönliche Lebensstationen (z.B. Unfall, Krankheit, Hochzeit etc.) in das Bewusstsein der TeilnehmerInnen gerufen. Die Vergangenheit wird "ausgepackt", überprüft und einer Bewertung unterzogen. "Eingepackt" wird das, was einem als guter "Proviant" für die Zukunft erscheint.
Tipp:Umfasst die Großgruppe nicht mehr als 8 Personen, können die Ergebnisse im Plenum am Ende diskutiert werden. Bei größeren Gruppen ist die Diskussion im Plenum eher zu vermeiden, da es gerade in der Rehabilitation wichtig ist, dass jeder/jede TeilnehmerIn jede/n andere/n TeilnehmerIn wahrnimmt, bewusst achtet und beachtet (Selbst- und Fremdeinschätzung). Gegenseitiges Vertrauen ist die Voraussetzung für einen Prozess, der von den TeilnehmerInnen eine persönliche Öffnung verlangt und von Hemmungen begleitet ist.
Zielgruppe:RehabilitandInnen
Dateien:öffnen  190_Meine Lebenslinie.pdf  (PDF  24 KB)