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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Potentialanalyse
Unterthema:Kompetenzbilanz / Selbstbild- und Fremdbildvergleich
Titel:Polaritätsprofil
Theoret. Abriss:Die eigene Wahrnehmung ist nicht objektiv, sie hilft uns, die Dinge in dem Licht zu sehen, wie wir sie gerne sehen möchten. Deshalb ist es wichtig, das eigene Selbstbild mit Rückmeldungen aus der Umwelt zu vergleichen. Was andere Personen im Fremdbild mitteilen, ist ebenso wenig objektiv, da es immer von der Perspektive dessen abhängt, der sich etwas anschaut. Niemand ist genau so, wie andere ihn/sie sehen - genauso wenig aber auch so, wie er/sie sich selbst sieht. Überlegt werden sollte allerdings, wie man mit überraschenden Diskrepanzen umgehen will.
Art der Übung:Einzelarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Die TeilnehmerInnen überprüfen ihre eigene Wirkung auf andere Menschen und nehmen eine Abgleichung zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung vor.
Quelle:Rabenstein, Reinhold/Reichel, René/Thanhoffer, Michael (2001): Das Methoden-Set, 3. Gruppen erleben, 11. Aufl., Münster, 3.C 18 + 3.C 20.
Beschreibung:Jeder/Jede TeilnehmerIn füllt ein Polaritätsprofil aus mit der Fragestellung: Wie glaube ich, dass ich im Durchschnitt auf die anderen Gruppenmitglieder wirke? Danach füllt jede/r TeilnehmerIn je ein Blatt für alle anderen Gruppenmitglieder aus: Wie wirkt er/sie auf mich? Anschließend erhält jede/r alle Fremdeinschätzungen von den anderen TeilnehmerInnen und überträgt diese auf ein gemeinsames Blatt. Er/sie kann feststellen, wo seine/ihre Wirkung stark streut und wo seine/ihre vermutete Wirkung von der tatsächlichen Wirkung stark abweicht.

Im Anschluss an die Auswertung sollte kurz ein Gespräch über allfällige Einschätzungen geführt werden. Vor allem kann es für manche Gruppenmitglieder wichtig sein, zu erfahren, warum sie so oder so eingeschätzt wurden. Wichtig ist jedoch, abschließend die Gruppendiskussion dahingehend zu fokussieren, welche Bedeutungen unterschiedliche Eigenschaften bei der Arbeitssuche und im Berufsleben haben: Wie wirkt z.B. ein selbstsicheres Auftreten beim Bewerbungsgespräch im Unterschied zu einem ängstlich-besorgten Auftreten? Wie können vermeintlich negative Eigenschaften positiv umgedeutet werden? Welche Eigenschaften sind in unterschiedlichen Berufen von Vorteil?
Dauer2 h
Materialien:Polaritätsprofil I oder II (siehe Anhang); im Polaritätsprofil II stehen zwei gleichwertige Eigenschaften einander gegenüber. Es kann also nur Tendenzen aufzeigen, ohne positiv oder negativ zu beurteilen.
Anmerkungen:Es liegt auf der Hand, dass sich die TeilnehmerInnen bereits besser kennen müssen, um eine Einschätzung abgeben zu können. Das Polaritätsprofil kann also nicht zu Beginn eines Trainings eingesetzt werden. Bei extremen Diskrepanzen kann es durchaus zu Konflikten zwischen den TeilnehmerInnen kommen. Eine ausufernde Beziehungsklärung sollte jedoch vermieden werden, da es sich bei BO-Trainings nicht um eine gruppendynamische Selbsterfahrung handelt.
Dateien:öffnen  142_Polaritaetsprofil.pdf  (PDF  131 KB)