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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Berufsinformation, Informationsmanagement, Arbeitsmarktorientierung
Unterthema:Berufsprofile, Job- und Tätigkeitsprofile selbst erarbeiten
Titel:Berufscollage (2 Varianten)
Theoret. Abriss:Variante 1: Bilder verkörpern eine Ausdrucksweise, die sich als ein offenes Feld von Beziehungen zwischen Grenzen konstituiert. Bilder haben Sprachlichkeit. Mit Bildern können Stimmungen, Einstellungen stärker zum Ausdruck gebracht werden als mit Worten. Anders als ein Text ist ein Bild in seiner Ganzheit gegeben. Durch seinen Blick auf das Wesentliche wird die in der Gesellschaft vorhandene, gängige Bedeutungsstruktur kommuniziert.

Variante 2: Projektive Methoden machen sich den tiefenpsychologischen Mechanismus der Projektion (Übertragung) zunutze, indem sie "Projektionshilfen" (z.B. Bildmaterial) zur Verfügung stellen. Dadurch sollen auch unbewusste oder abgewehrte (z.B. unangenehme) Inhalte bzw. schwer verbalisierbare Sachverhalte zugänglich werden.
Art der Übung:Einzelarbeit
Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Bewusstmachen von Erwartungen an einen Beruf; Reflexion des Wunschberufes; Auseinandersetzung mit Arbeitsbedingungen; Überprüfung der Wunschvorstellungen auf die Berufsrealität hin.
Quelle:Rabenstein, Reinhold / Reichel, René / Thanhoffer, Michael (2001): Das Methoden-Set, 2. Themen bearbeiten, Münster, 2.A 58
Chabert, Catherine/Anzieu, Didier (2004): Les Méthodes Projectives. Paris, PUF (Edition QUADRIGE).
Beschreibung:Variante 1 (Kleingruppen, Plenum): Die Kleingruppen (2 bis 3 TeilnehmerInnen) sollen verschiedenste Illustrierte zum Thema "Wunschberuf/Arbeitsplatz der Zukunft" sichten und all jene Bilder und Aussagen herausschneiden und inhaltlich bündeln, die ihnen für das Thema relevant erscheinen. Aus den Bildbündeln werden dann wichtige, evident gewordene Themen zur Weiterarbeit herausgearbeitet und Collagen (auf großen Flipchartbögen) angefertigt. Anschließend werden die TeilnehmerInnen dazu eingeladen, die Inhalte nach Kriterien wie "wünschenswert - abgelehnt" oder "Idealbilder - Zerrbilder - Realität" zu bewerten. Im Plenum werden die Collagen aufgehängt und den anderen TeilnehmerInnen vorgestellt sowie Übereinstimmungen und Unterschiede herausgearbeitet. Darüber hinaus sollen die Collagen auf die Berufsrealität hin überprüft werden (Reflexionsphase).

Variante 2:siehe Anhang
Dauer3 h
Materialien:Flipchartbögen oder Packpapier, verschiedene Zeitschriften und Illustrierte, Scheren, (Pinnwände); Optional: Einladung eines Arbeitsmarktexperten/einer Arbeitsmarktexpertin.
Anmerkungen:Da das Bildmaterial in Boulevardillustrierten in erster Linie auf Sensationsjournalismus und Werbung beschränkt ist, sollten vor allem Qualitätszeitschriften für die Übung zur Verfügung gestellt werden. Variante 1: Die Übung führt zu einem engagierten, kreativen und lebendigen Klima innerhalb der Gruppe. Sie ist besonders dazu geeignet, sich emotional auf das Thema "Berufsorientierung" einzulassen. Bilder geben den TeilnehmerInnen die Möglichkeit, ihre Stimmungen, Einstellungen und Gefühle darzustellen. Sie können mit Hilfe der Bilder ausdrücken, was sie fühlen bzw. wie sie ihren Wunschberuf sehen. In der Reflexions-/Plenumsphase könnte auch ein/e ExpertIn (ArbeitsmarktexpertIn) eingeladen werden, der/die "die Sicht aus der Praxis" vertritt.

Variante 2: Die projektive Collage ist eine Spieltechnik, die es erlaubt, der Phantasie freien Lauf zu lassen. Durch den spielerischen Charakter können Widerstände abgebaut und die Motivation erhöht werden. Auch verdeckte oder schwer verbalisierbare Wünsche, Ängste, Erfahrungen etc. können sichtbar werden. Gleichzeitig wird aber auch die Entwicklung neuer Gedanken und Ideen gefördert. Diese Übung kann auch im Rahmen eines persönlichen Gesprächs mit dem/der TrainerIn durchgeführt werden, wobei die Person gebeten wird, ihre Collage mündlich und/oder schriftlich zu kommentieren.
Tipp:Da das Bildmaterial in Boulevardillustrierten in erster Linie auf Sensationsjournalismus und Werbung beschränkt ist, sollten vor allem Qualitätszeitschriften für die Übung zur Verfügung gestellt werden. Bei der Reflexions-/Plenumsphase würde sich die Hinzuziehung eines Experten/einer Expertin (ArbeitsmarktexpertIn) anbieten, der/die "die Sicht aus der Praxis" vertritt.
Zielgruppe:Bildungsferne
bildungsferne Erwachsene
bildungsferne Jugendliche
Erwachsene
Jugendliche und junge Erwachsene nach Abschluss des Bildungsweges
Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
junge MigrantInnen vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
WiedereinsteigerInnen
Dateien:öffnen  117_Variante 2.pdf  (PDF  42 KB)