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Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Berufsinformation, Informationsmanagement, Arbeitsmarktorientierung
Unterthema:Berufsprofile, Job- und Tätigkeitsprofile selbst erarbeiten
Titel:Reportagen zu neuen und alten Berufen mit Präsentationen
Theoret. Abriss:"Ins Feld gehen" und mit offenen Augen Lebensumstände wahrzunehmen sind wesentliche Voraussetzungen, um sich selbst als Individuum begreifen zu können. Erst durch das Beobachten seiner Umwelt und damit der Abgrenzung seiner selbst zu dieser ist es möglich, sich innerhalb der Gesellschaft zu positionieren und verorten zu können. Erst durch die Unterscheidung "Ich - Umwelt" ist das Individuum in der Lage, zu wissen, wo es steht.

Die Beobachtung dient aber auch dazu, Zusammenhänge zu erkennen und Handlungsstrategien zu identifizieren. Durch Beobachtung ist das Individuum imstande, sich ein Bild von der Gesellschaft zu machen und sein Verhalten daran zu orientieren (Weiterentwicklung unseres Selbst).
Art der Übung:Kleingruppenarbeit
Plenumsarbeit
Übungsziel:Zur Arbeitsmarktorientierung, zur Einschätzung der Berufswahlsituation, zum Erkennen von Zusammenhängen, zum Entdecken von Eigeninitiativchancen.
Quelle:Rabenstein, Reinhold / Reichel, René / Thanhoffer, Michael(2001): Das Methoden-Set, 2. Themen bearbeiten, 11. Aufl. Münster, 2.A 50.
Beschreibung:Der/die TrainerIn fordert die TeilnehmerInnen dazu auf, Paare oder Kleingruppen zu 3 bis 4 Personen zu bilden. Es sollen - in Form eines Brainstormings - Fragen, die zum Thema "Neue/alte Berufe und Tätigkeitsprofile am gegenwärtigen Arbeitsmarkt" interessant erscheinen, in diesen Gruppen erarbeitet werden, z. B. interessante Berufe, häufig inserierte Berufe, Berufsfelder, Merkmale der Berufe, Berufsanforderungen (Fähigkeiten, Ausbildung, Eignungen, Tätigkeiten u. a.), Wege zum Beruf, unterstützende Personen bei der Berufswahl etc.
Nach etwa 20 Minuten geht der/die TrainerIn von Gruppe zu Gruppe und bespricht die dort entworfenen Fragen. Darüber hinaus gibt er/sie Anregungen, wie die Fragen anders formuliert werden könnten, schlägt gegebenenfalls zusätzliche Fragen vor, macht auf Schwierigkeiten aufmerksam usw.

Danach werden die Kleingruppen dazu aufgefordert, über einen längeren Zeitraum unter der Anleitung der vorbereiteten Fragen Informationen und Materialien zum Thema "Berufe und Tätigkeitsprofile am gegenwärtigen Arbeitsmarkt" zu sammeln, zu erfahren, zu erfragen und zu erforschen. Zu diesem Zweck werden sie "ins Feld" geschickt. Sie sollen Interviews mit berufstätigen Menschen (nach Wahl) führen, Informationsmaterial sichten, in Medien (Zeitungen, TV, Radio, Internet) recherchieren etc.

Ziel ist es, möglichst viel Material zusammenzutragen, das in der Folge selektiert und auf das Wesentliche reduziert wird. Auf der Basis diese Materials sollen von den Kleingruppen letztlich "Reportagen" über neue/alte Tätigkeitsprofile erstellt werden (ca. pro Person ein Profil), die für eine anschließende Darstellung aufbereitet werden. Die Ergebnisse können beliebig mit verschiedenen Mitteln präsentiert werden (z.B. Fotoausstellung, Flipchart-Präsentation, Tonbandaufnahme, Video, gemalte Stimmungsbilder etc.).

In der Großgruppe werden die Darstellungen präsentiert und diskutiert. Danach wird in einer kurzen Abschlussrunde reflektiert, wie es den TeilnehmerInnen bei der Übung ergangen ist (Reflexionsphase).
Dauer> 9 h
Materialien:Raster für die Profilsbeschreibung (siehe Berufsfindungstrichter - Vorübung II), eventuell Rechercheadressen vorgeben
Anmerkungen:Die Methode dient dazu, die TeilnehmerInnen zur Eigeninitiative in ihrer Berufsorientierung anzuregen. Das Recherchieren im Internet, das Scannen von Broschüren, das Interviewführen mit berufstätigen Menschen trägt dazu bei, mit der Berufswelt in Kontakt zu treten. Auf diese Weise können nicht nur individuell mögliche Berufsoptionen eruiert und gefragte Jobprofile erarbeitet werden, sondern darüber hinaus die eigene Eignung für neue und alte Berufe reflektiert werden.

Die Gesamtdauer der Methode ist sehr variabel wird üblicherweise auf bis zu drei Tage ausgedehnt.
Tipp:Es ist ratsam, dass sich die Kleingruppen auf eine spezielle Zielgruppe einigen (z.B. Jugendliche, leitende Positionen, PolitikerInnen etc.). Wichtig ist, dass den TeilnehmerInnen genügend Zeit zur Verfügung steht, das Dokumentationsmaterial umfassend und gründlich zu sichten, zu selektieren und informativ aufzubereiten. Erfahrungsgemäß ist es besonders reizvoll, wenn die Vermutungen über den Ausgang der Reportage zum nachherigen Vergleich festgehalten werden.
Dateien:öffnen  116_123_Berufsfindungstrichter_Praxisinterviews.pdf  (PDF  180 KB)