Methode:Methoden in der allgemeinen Berufsorientierung
Oberthema:Erwartungen, Zielsetzungen, Kennenlernen
Titel:Das Lebensrad
Theoret. Abriss:Um sich einer neuen Arbeit zu widmen, bedarf es einer gewissen Reflexion und Entscheidungsfindung. Die Erhaltung des Ist-Zustandes (Arbeitslosigkeit, aktueller Beruf etc.) hat gewisse Attraktivität, aber auch Nachteile. Gleiches gilt für einen angestrebten Wunschzustand. Das Entwickeln von Diskrepanz zwischen einem Ist- und einem Wunschzustand ist ein Weg, um Motivation aufzubauen bzw. zu klären, wo konkret Motivation vorhanden ist. Methoden der Bilanzziehung bzw. der persönlichen Standortbestimmung können hier eine hilfreiche Unterstützung sein.
Art der Übung:Plenumsarbeit
Übungsziel:persönliche Standortbestimmung hinsichtlich der wichtigsten Lebensfelder wie Beruf, Familie, etc.
Quelle:http://www.zielgenau.ch/ [letzter Zugriff: 08.05.2025], adaptiert von Alfred Fellinger-Fritz.
Beschreibung:Der/Die BeraterIn stellt das Arbeitsblatt "Lebensrad" folgendermaßen vor. Das Lebensrad ist in sieben Sektoren unterteilt, die einen bestimmten Lebensbereich/Kontext darstellen. Nun nehmen Sie einen Stift und ordnen jedes Segment einem wichtigen Lebensbereich zu. Typischerweise können das folgende Bereiche sein:
  • Beruf/Karriere
  • persönliche Weiterentwicklung
  • Gesundheit/Fitness
  • Familie/soziale Kontakte
  • Finanzen
  • Persönlicher Freiraum
  • Spiritualität
Es können aber auch andere Bereiche verwendet werden (z. B. Hobbies, Wohnen etc.) bzw. mit dem/der TeilnehmerIn die relevanten Bereiche herausgearbeitet bzw. auch die Anzahl der Bereiche verändert werden.

Als sinnvoll herausgestellt hat sich, dass der/die BeraterIn zumindest 4 bis 5 Bereiche vorgibt. Die weiteren können mit dem/der TeilnehmerIn erarbeitet werden. Der/Die BeraterIn stellt dem/der TeilnehmerIn zu jedem Bereich die Frage:

Wie zufrieden sind Sie in dem Bereich? 0 % zufrieden heißt Achsenmittelpunkt, 100 % zufrieden (oder 10) heißt äußerster Kreis.

Fallen der/dem TeilnehmerIn zum Beispiel 50 % im Bereich Beruf/Karriere ein, so malt er/sie mit einem Stift das entsprechende Kreissegment bis zur Zahl vier aus.

Der/Die BeraterIn wirft mit dem/der TeilnehmerIn einen Blick auf sein/ihr Lebensrad. Möglicherweise stellt sich das Lebensrad als "unwuchtes" Rad dar, und der/die TeilnehmerIn möchte es gerne im weiteren Beratungsprozess "auswuchten". Jetzt beginnt die Veränderungsarbeit. Der/Die BeraterIn stellt Fragen zu den Lebensbereichen, wo die Zufriedenheit am geringsten ausgeprägt ist, um herauszufinden, wie der/die TeilnehmerIn die Bereiche verbessern kann. Hilfreiche Fragen könnten sein:
  • Was macht Sie in diesem Bereich zufrieden?
  • Weshalb sind Sie unzufrieden?
  • Was wollen Sie verbessern oder erreichen?
  • Was wollen Sie nicht mehr?
  • Was wollen Sie stattdessen?
  • Wie viel Zeit wenden Sie für diesen Bereich auf?
  • Wie viel Zeit wollen Sie künftig für den Bereich aufwenden?
  • Welchen Einfluss könnte eine neue/andere berufliche Tätigkeit auf diesen Lebensbereich haben?
  • Wenn Sie in einem Bereich eine Veränderung machen, was hat das für Konsequenzen für einen anderen Bereich?
Der/Die BeraterIn entwirft nun mit dem/der TeilnehmerIn Strategien, um die gewünschten Veränderungen konsequent umzusetzen.
Dauer1 h
Materialien:Arbeitsblatt "Lebensrad" (vgl. pdf).
Anmerkungen:Im Berufsorientierungsprozess sollte natürlich der Hauptfokus, an dem gearbeitet wird, auf die Felder Beruf/Karriere, Persönliche Entwicklung, Gesundheit gelegt werden. Wichtig ist auch, die Bereiche mit hoher Zufriedenheit im Beratungsprozess als Ressourcen zu nutzen!
Zielgruppe:AkademikerInnen
Ältere
ältere Frauen
ältere RehabilitandInnen
BerufswechslerInnen, Menschen in beruflichen Umorientierungsphasen
Frauen nach langer Abwesenheit von der Erwerbsarbeit
Langzeitarbeitslose
Personen mit Berufserfahrung
RehabilitandInnen
WiedereinsteigerInnen
Dateien:öffnen  556_Das_Lebensrad.pdf  (PDF  398 KB)