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Methoden in der Berufsorientierung für Frauen |
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Orientierung, Standortbestimmung, Reframingarbeit, Aktivierung und Motivation |
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Berufseinstieg |
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Frauenberufe - Männerberufe |
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Mädchen und junge Frauen haben zumeist sehr klare Vorstellungen im Kopf, welche Berufe für sie in Frage kommen bzw. vielmehr welche für sie NICHT in Frage kommen. Oft liegen solchen Differenzierungen gesellschaftliche Zuschreibungen an die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Frauen und Männern zugrunde, die weitgehend unreflektiert übernommen werden. Indem die TN in Kleingruppen "typische Frauen- und Männerberufe" sammeln und jene "Männerberufe" kennzeichnen, die für sie mögliche Alternativen zum gegenwärtigen Berufswunsch darstellen, soll die Aufmerksamkeit auf von Geschlechterkonventionen abweichende Tätigkeitsfelder gelenkt werden. Die Listen werden dann in Hinblick auf lückenhafte Informationen über bestimmte Berufsbilder und die jeweiligen spezifischen Vor- und Nachteile von Frauen- und Männerberufen überprüft und diskutiert. |
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Kleingruppenarbeit Plenumsarbeit
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Erweiterung des Berufsspektrums, Reflexion von beruflichen Präferenzen, Bewusstmachen der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, ihrer Ursachen und Folgen. |
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AK Mädchenarbeit im Verbundsystem "Arbeitsmarktintegration Benachteiligter" der Region Trier (1999): Methoden der Berufsorientierung in der Mädchenarbeit, Trier, Seite 34-35. |
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Es werden 2 bis 3 Kleingruppen mit maximal vier TN gebildet. Diese sollen zunächst in einem Brainstorming auf zwei verschiedenen Blättern aufschreiben, welche typischen Frauen- und Männerberufe sie kennen. Durchführung: Die Sammlung der Berufe kann durch die/den TR zusätzlich unterstützt werden, z.B. durch Nachfragen, welche Berufe Familienmitglieder oder FreundInnen haben oder welche Berufe sie täglich sehen. Sind die Listen der "Frauen- und Männerberufe" erstellt, kreuzen die TN jene Männerberufe an, die für sie eine Alternative zum gegenwärtigen Berufswunsch darstellen. Die weitere Bearbeitung des Themas erfolgt dann in der Großgruppe. Zunächst werden inhaltliche Fragen geklärt (z.B. Sind alle Berufe bekannt? Was wird da gemacht?). Wenn die Gruppe die Antworten nicht kennt, müssen die Informationen aus den AMS-Berufslexika bzw. aus dem Internet herausgesucht werden. Anschließend erfolgt der Einstieg in die Gruppendiskussion anhand von Leitfragen wie z.B. "Warum sind bestimmte Berufe typische Frauenberufe?", "Was ist der Unterschied zwischen Frauen- und Männerberufen?", "Wer kennt Frauen in untypischen Berufen?"; "Was sind die Vor- und Nachteile?", "Warum ist der Beruf x eine mögliche Alternative?". |
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1 h 30 min |
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Flip-Chart-Bögen, Filzstifte in verschiedenen Farben, AMS-Berufslexika oder AMS-Berufsinformationssystem (wenn Internetzugang gegeben). |
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Praktische Erfahrungen zeigen, dass die Berufsplanung der TN zugunsten typischer Frauenberufe zumeist kein Problem mangelnder Information ist. Mädchen entwickeln schon sehr früh ein Gespür dafür, welche Berufe gesellschaftlich akzeptiert und damit für sie selbst realistisch und akzeptabel sind. Ihre Entscheidung gegen typische Männerberufe können sie gut begründen, häufig sogar besser als ihre Entscheidung für den aktuellen Berufswunsch! Idealerweise sollte mit dem Vorhaben "Mädchen in Männerberufe" sehr viel früher (bereits im Kindergartenalter) begonnen werden! |
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Jugendliche und junge Erwachsene vor einer Berufs- oder Ausbildungswahl
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