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Verwilderungen des sozialen Konflikts

Überblick

Aus dem einleitenden Teil: "In einigen seiner materialen Analysen hat Talcott Parsons die Etablierung moderner Gesellschaften als einen Prozess der Ausdifferenzierung von verschiedenen Sphären der wechselseitigen Anerkennung beschrieben. Im Ausgang von diesen anerkennungstheoretischen Teilen der Gesellschaftsanalyse Parsons skizziere ich in meinem Beitrag einige Züge des sozialen Konflikts in der jüngsten Gegenwart. Dabei gehe ich von dem Bild aus, das Parsons von den Anerkennungskämpfen gegeben hat, welche sich zu seiner Zeit in den hochindustrialisierten Gesellschaften des Westens abgespielt haben (1). Parsons? Diagnose normativ geordneter Anerkennungskonflikte dient im zweiten Schritt als Hintergrund, um einige der gesellschaftlichen Tendenzen herauszuarbeiten, die im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts zu einer schleichenden Untergrabung der von Parsons angenommenen pazifizierenden Ausgleichsregelungen geführt haben (2). Das vorläufige Ergebnis dieser Auflösungserscheinungen stelle ich im letzten Schritt meiner Überlegungen vor, indem ich Phänomene einer "Verwilderung" des sozialen Konflikts beschreibe; gemeint ist damit ein gesellschaftlicher Zustand, in dem die Bestrebungen nach sozialer Anerkennung ausufern und anomisch werden, weil sie in den systemisch vorgesehenen Handlungssphären keine normativ gerechtfertigte Befriedigung mehr finden (3). (...)"

Informationen

Titel:
Verwilderungen des sozialen Konflikts
Untertitel:
Anerkennungskämpfe zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Autor_in:
Honneth, Axel
Herausgeber_in:
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln
Gruppe/n:
Sonstiges
Ort:
Köln
Verlag:
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln
Erscheinungsjahr:
2011
Reihe:
MPIfG Working Paper 11/4

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