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| | | Schmidt, Jürgen | | Kocka, Jürgen | | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) | | | Last und Lust. Wie sich die Bedeutung der Arbeit gewandelt hat | | | Berlin | | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) | | 2010 | | | WZB-Mitteilungen Heft 127 März 2010 | | 31-34 | | | Aus dem einleitenden Teil: "Arbeit prägt die menschliche Existenz auf vielfältige Weise. Sie gibt dem Leben Struktur und Sinn. Als Erwerbsarbeit soll sie den Lebensunterhalt sichern. Sie kann aber auch Last und Qual bedeuten. Was als Arbeit verstanden und von anderen Tätigkeiten abgegrenzt wird, variiert stark mit dem kulturellen und historischen Kontext. Beispielsweise benutzen die australischen Yir-Yoront für Spielen und Arbeiten denselben Begriff. Und als der Ethnologe Georg Elwert 20 Jahre nach seinem ersten Aufenthalt in ein Dorf in Benin zurückkehrte und Bekannte traf, mochten diese nicht glauben, dass er immer noch im gleichen Beruf arbeitete: Jedes Lebensalter habe doch seine eigene Arbeit. Unser Verständnis von Arbeit ist von den Entwicklungen des 19. Jahrhunderts geprägt. Die Durchsetzung der Erwerbsarbeit während der Industrialisierung hatte weitreichende Konsequenzen für das heute vorherrschende Verständnis von Arbeit. Erwerbsarbeit auf eine bestimmte Lebensphase festzulegen, das Ideal eines Berufs fürs ganze Leben und die Trennung von Arbeitsplatz und Zuhause gehören dazu. Wo lagen die Wurzeln für diese Entwicklung? "Je mehr wir beschäftigt sind, je mehr fühlen wir, dass wir leben, und desto mehr sind wir uns unseres Lebens bewusst", urteilte Immanuel Kant 1782 über die Arbeit. Im gleichen Atemzug verwarf er die Muße als etwas Lebloses, das an unserem Leben nur "so vorbeistreicht". (...)
[Arbeitswissenschaften, Arbeitssoziologie, Philosophie der Arbeit] | | | hier klicken (PDF 155 KB) | | Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) | |
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