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| | | Tillmann, Frank | | | Wie viel an Gleichheit ist der Sozialstaat schuldig? | | Von John Rawls zu einem relativen, bedingungslosen Grundeinkommen | | | o.J. | | | Aus dem einleitenden Teil: "(...) Aber in der heutigen Realität sozialer Marktwirtschaft wird einem Aspekt dieses Bekenntnisses zu wenig an Bedeutung beigemessen: dem Ideal der Gleichheit. Zwar brachte man nach und nach ein Werte-Verständnis für eine Gleichheit vor dem Gesetz oder eine Gleichheit von Frau und Mann auf, aber auf eine ganz entscheidende, die soziale Frage fand das Gleichheitsprinzip bislang keine Anwendung. Richtschnur des Wohlfahrtsstaates ist heute immer noch die Freiheit des Einzelnen, sich mit den durch eigene Leistung erarbeiteten, oder zumindest verschafften, Vorteilen der Verantwortung für andere zu entziehen. Erst nach langen gewaltvollen Interessenkonflikten wurde ausgefochten, wenigstens die dringendsten Existenzgrundlagen sozialstaatlich zu sichern. So brauchte seit der Einführung wohlfahrtsstaatlicher Elemente niemand mehr mit ansehen, wie die Ärmsten auf offener Straße verhungerten - zumindest nicht auf unseren Straßen - und die Gefahr eines Umsturzes der bestehenden Ordnung war gebannt. Die Erscheinungsform selbst des heutigen Sozialstaates ist also nicht auf gerechten Prinzipien errichtet, wie viel an Umverteilung seinen Bürgern zusteht, sondern auf dem Maß an Verteilungsungerechtigkeit, das sie gerade noch ertragen können: Der moderne Sozialstaat - ein Cocktail aus viel Leistungsanreizen und einem Schuss Bedürfnisgerechtigkeit. (...)"
[Sozialpolitik, Sozialstaat, Sozialphilosophie, Gesellschaftsordnung, Wohlfahrtsstaat, Grundsicherung] | | | hier klicken (PDF 222 KB) | |
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